09.06.2023 Alter: 1 year
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CO2-Footprint


Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität gewinnen zunehmend an Bedeutung. Viele Unternehmen und Organisationen haben die Notwendigkeit, zu handeln, erkannt und setzen sich Klimaneutralität über den gesamten Lebenszyklus als Ziel. Die Beweggründe sind dabei meist eine Mischung aus intrinsischer Motivation und einer immer stärkeren Erwartungshaltung der Stakeholder*innen, wie Kunden, Lieferanten und Investoren.

Seit Jahren arbeiten wir daher mit zahlreichen Kunden rund um das Thema CO2-Footprint.

Der CO2-Footprint (zu deutsch „CO2-Fußabdruck“) ist ein bewährtes Tool, um als Unternehmen seine eigene Klimabilanz genauer zu beleuchten und in einem nächsten Schritt Wege zur Senkung des CO2-Footprints zu untersuchen. Die Betriebsweise des Unternehmens kann dabei langfristig an den eigens gesetzten Umwelt- und Klimazielen ausgerichtet werden.

 

Viele Unternehmen verfügen bereits über ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 und/oder über ein Umweltmanagementsystem nach EMAS oder DIN EN ISO 14001. Diese Managementsysteme bilden eine gute und verwertbare Datengrundlage für den Beginn eines unternehmenseigenen CO2-Footprints. Auch die 4-jährig wiederkehrend durchzuführenden Energieaudits für „Nicht-Kleine und -Mittelständische Unternehmen (Nicht-KMUs)“ sind eine gute Datengrundlage. Verbunden mit der Durchführung eines Energieaudits ergeben sich darüber hinaus auch Synergieeffekte, da sowohl für das Energieaudit als auch für den CO2-Footprint zu einem großen Anteil die gleichen Daten und Informationen benötigt und verwertet werden.

Der Carbon Footprint unterteilt die zu bilanzierenden Emissionen in direkte, in der unternehmerischen Verantwortung entstandene Emissionen (Scope 1), und indirekte Emissionen. Letztere werden wiederum unterteilt in die durch fremdbezogene Energie entstandenen Emissionen (Scope 2) und in die durch Vorleistungen, ausgelagerte Aktivitäten, Entsorgung usw. außerhalb der betrachteten Einrichtung entstandenen vor- und nachgelagerten Emissionen (Scope 3).

SCOPE 1: DIREKTE EMISSIONEN

Treibhausgase, die in der Organisation emittiert werden. Dies geschieht meist durch fossile Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl), Kühlmittel-Lecks oder den eigenen Fuhrpark.

 

SCOPE 2: INDIREKTE EMISSIONEN

Emissionen, die an anderer Stelle entstehen und über Energien und Betriebsmittel wie Strom, Wärme, Druckluft oder Kühlung importiert werden. Hier können gemittelte Emissionsfaktoren verwendet werden.

 

SCOPE 3: WEITERE INDIREKTE EMISSIONEN

Scope 3-Emissionen sind eine Folge der Aktivitäten des Unternehmens entlang der Wertschöpfungskette. Sie entstehen jedoch aus Quellen, die nicht im Besitz oder unter der Kontrolle des betrachteten Unternehmens sind.

 

Generell werden zwei Arten bzw. Formen des CO2-Footprints unterschieden:

  1. Corporate Carbon Footprint (CCF)    - Carbon Footprint auf Unternehmensebene
  2. Product Carbon Footprint (PCF)        - produktbezogener Carbon Footprint

Beide Arten benötigen vornehmlich und bis zu einem gewissen Punkt die gleichen Daten. Das Ziel bzw. die Aussage sind jedoch sehr verschieden.

Der Corporate Carbon Footprint (CCF) bilanziert direkte und indirekte THG-Emissionen (angegeben als CO2 -Äquivalente (CO2e)) auf Unternehmensebene. Corporate Carbon Footprints sind folglich darauf angelegt, die unternehmensbedingten THG-Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette zu quantifizieren. Dabei sind Scope 1- und Scope 2-Emissionen obligatorisch, Scope 3-Emissionen fakultativ zu erheben. Maßgeblich für die Erstellung des CCF sind die DIN EN ISO 14064-1: 2019-06 sowie der Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate Standard.

 

 

Während der Corporate Carbon Footprint alle Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) auf Unternehmensebene erfasst, bilanziert der Product Carbon Footprint alle THG-Emissionen, die während des Lebensweges eines einzelnen, spezifischen Produktes oder einer Dienstleistung entstehen. Neben dem Greenhouse Gas Protocol (GHG) sind die DIN EN ISO 14040: 2021-02 und die DIN EN ISO 14067: 2019-02 relevant.

Um den Prodcut Carbon Footprint zu ermitteln, stehen verschiedene Betrachtungen zur Verfügung, die sich in ihrer inhaltlichen Ausgestaltung und Aussagekraft aber deutlich voneinander unterscheiden. Es kommen gemäß Abbildung 2 die Lebenswegphasen „gate-to-gate“ („nur Produktion am Standort“ – Scope 1- und Scope 2-Emissionen) „cradle-to-gate“ („Rohstoff bis Ende der Produktion am Standort“ – Scope 1, Scope 2 und vorgelagerte Scope 3 Emissionen) oder „cradle-to-grave“ („Rohstoffgewinnung, über Produktion bis zur Nutzung und Entsorgung des Produktes“ – Scope 1-, Scope 2- sowie vor- und nachgelagerte Scope 3- Emissionen) in Betracht.

 

 

Gemäß GHG-Protokoll werden in die Bilanzierung des CCF oder PCF die sieben im Kyoto-Protokoll benannten Treibhausgase einbezogen. Die dadurch ermittelte Klimawirkung wird wie anfangs erwähnt im Ergebnis in CO2-Äquivalenten (CO2e) angegeben.

Nach einer transparenten, konsistenten und bestmöglich ermittelten Datenlage können je nach Zielstellung der CCF oder PCF errechnet werden. Das Ergebnis wird in einem umfassenden Bericht detailliert dargestellt und aufgeschlüsselt und dem Kunden zur Verfügung gestellt.

Ole Knutzen, GUT


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