09.12.2020 Alter: 3 yrs
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CO2-Footprints als wichtige Instrumente zur Bewältigung der Klimakrise


Die Klimakrise ist da!

Und leider kommt sie in vielen Bereichen schneller und stärker als viele Modellbe­trachtungen das vorhergesehen haben. Daraus leiten Experten ab, dass wir die globale Erwärmung deutlich unter 2°C halten müssen. Das Ziel von 1,5 °C sollte unbedingt angestrebt werden, wie es das Pariser Abkommen vorsieht. Die EU reagierte darauf mit dem sogenannten Green Deal; in Deutschland trat dazu im November letzten Jahres das Kli­magesetz in Kraft. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Regelungen bzw. werden entsprechende Vorgaben in der Zukunft folgen. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Bepreisung von Treibhausgasen, sodass Unternehmen hier mit Kostensteigerungen rechnen müssen, wenn sie nicht entsprechend gegensteuern. Im Geschäftsverkehr/bei Lieferketten werden zukünftig verstärkt die Angaben von Carbon Footprints, insbesondere dem Product Carbon Footprint (PCF) verbindlich gefordert werden!

Zu den Treibhausgasen zählt nicht nur CO2, sondern auch Methan CH4, Distickstoffoxid N2O, Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe H-FKW/HFC, Stickstofftrifluorid NF3, Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW/PFC) und Schwefelhexafluorid SF6, die mit ihrem jeweiligen Global Warming Potential (GWP) gewichtet in die Berechnung von CO2e eingehen. Je nach Branche und Produkt bzw. Produktion kann dies zu deutlichen Erhöhungen gegenüber der alleinigen Betrachtung von CO2 führen.

Bei der Untersuchung eines Unter­nehmens zählen zum vollständigen Corporate Carbon Footprint CCF nicht nur direkte Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger (Scope 1), sondern auch indirekte Emissionen durch die Nutzung von Strom, Wärme/Kälte, Druckluft und Gasen (Scope 2) sowie Emis­sionen der vorgelagerten/nach­gelagerten Aktivitäten, wie z. B. bezogene Güter und Dienstleistungen, Transport, Geschäftsreisen und Lea­singnehmer /Transport und Verteilung, Nutzung und Umgang mit verkauften Gütern an deren Lebenszyklussende (Scope 3). Insbesondere die Ein­beziehung von Scope 3 stellt eine erhebliche Herausforderung dar, die Erfahrung und Wissen erfordert, das sich aber ständig sehr dynamisch weiterentwickelt.

Der PCF setzt grundsätzlich eine Lebenswegbetrachtung eines Pro­duktes voraus, d. h. von der Roh­stoffgewinnung über Konstruktion, Produktion, Transport/Auslieferung, Nutzung und Behandlung am Ende des Lebenswegs. Jedoch kann eine untersuchte Einheit nur einzelne Teil­bereiche der Lebenswegbetrachtung berücksichtigen, wenn dies klar defi­niert und genannt wird. Die Bewertung ist regelmäßig (iterativer Ansatz) zu wiederholen, d. h. die Schritte "Ziel festlegen", "Untersuchungsrahmen", "Sachbilanz", "Wirkungsabschätzung" und "Auswertung" sind zyklisch zu durchlaufen. Ein sogenannter wis­senschaftlicher Ansatz ist zu priori­sieren und Doppelzählungen sind zu vermeiden.

Wesentliche Grundlagen liefern die ISO 14064-1 für den CCF und die ISO 14067 für den PCF. Sollte die Ermittlung des CCF/PCF nicht entsprechend umfassend bzw. de­finiert durchgeführt werden, setzen sich Unternehmen dem Risiko des sogenannten Green Washings aus, was zum Gegenteil der gewünschten Effekte dieser Aktivität führen würde. Viele Unternehmen verfügen bereits über ein Energiemanagementsystem gemäß DIN EN ISO 50.001. Dieses kann eine gute Basis für den Ausbau zum Management-System von Treib­hausgasen liefern. Konsequent und intelligent angewendet können hieraus auch entsprechend der Corporate Carbon Footprint bzw. die Product Carbon Footprints berechnet werden.Um sie beim Klimamanagement und insbesondere der Berechnung von Carbon Footprints für Unternehmen und Produkte unterstützen zu können, haben sich Herr Herger und Herr Dr. Freise zu Klimamanagementbeauf­tragten qualifiziert.

 

Dr. Ralf Freise, GUT

 


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